Kaufhaus Bergstedt
Unser Dorfladen wurde im Jahr 2019 gegründet. Das Geschäft gibt es allerdings schon viel länger und wurde 1884 von Gustav Bergstedt als Gemischtwarenladen gegründet. Bis 2020 betrieb Heino Bergstedt den Dorfladen gemeinsam mit seiner Frau Monika. Um den Laden weiter zu betreiben taten wir Otterstedter uns zusammen und gründeten die genossenschaftlich ausgerichtete UG still. Inzwischen zählt die Firma über 300 stille Gesellschafter, zu denen auch Menschen außerhalb Otterstedts gehören.
Kolonialwaren und Manufakturen Gustav Bergstedt im Jahre 1930 (Quelle: Chronik Otterstedt)
Auszug aus der Otterstedter Chronik (2004)
„Am 1. Mai 1884 eröffnete Gustav Bergstedt im Haus Nr. 29 in Otterstedt ein Geschäft mit einem umfangreichen Warenangebot an Textilwaren, Bekleidung, Betten und Bettfedern und vor allem Meterwaren aller Art. Damals wurde noch in jedem Haus viel selbst genäht, und Schneider gab es in Otterstedt schon immer. […]
In den ersten sieben Jahrzehnten des Bestehens der Firma wäre in unserem Bauerndorf niemand auf den Gedanken gekommen, Kartoffeln, frisches Gemüse oder gar Äpfel und Birnen, Steckrüben, Milch oder Sahne beim Kaufmann zu verlangen. Getränke, also Bier, Limonaden, Cola oder Brunnenwasser gab es auch nur in den Gastwirtschaften. Dagegen wurde der größte Umsatz mit „Manufakturewaren“ erzielt, Kurzwaren und Meterwaren also. […]
Im Jahre 1928 übergab der Vater dem Sohn [Berhard] Haus und Firma. Ein Jahr später konnte auf dem Platz des alten Hauses von 1835 ein neues Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden, so wie es heute noch steht. […]
Wie die Mehrzahl der Textilgeschäftse der Umgebung geriet auch der Betrieb durch zu Hohe Zinsbelastung in große Schwierigkeiten. Schon 1957 übernahm Heino die Leitung des Geschäfts und konnte unter Einsatz aller Kräfte mit den Eltern viele schwere Jahre überstehen – mit der Hilfe unseres Gottes, der uns die Zuversicht und Hoffnung aufrechterhielt.“
Autor: Heino Bergstedt
Kaufhaus Bergstedt um 1960 (Quelle: Chronik Otterstedt)
Kaufhaus Bergstedt im Jahr 2004 (Quelle: Chronik Otterstedt)